News Plastische Chirurgie 2012
Das ALC-Lymphom bei Brustimplantaten
19.12.2012
Das anaplastische großzellige Lymphom (ALCL) ist eine seltene Form des Lymphoms mit einer Neuerkrankungsrate (Inzidenz) von 1 : 500 000 pro Jahr. Ein ALCL in der Brust ist mit einer Inzidenz von 3 : 100 000 000 deutlich seltener. Die amerikanische Food an Drug Administration (FDA) hat in einem 13-Jahres-Zeitraum 60 Fälle von ALCL der Brust bei Frauen mit Brustimplantaten beschrieben.
Weltweit gibt es etwa 5 bis 10 Millionen Trägerinnen von Brustimplantaten. Das ist etwas höher nach den zu erwartenden Daten für das spontane Auftreten von ALCL in der Brust. Konkret bedeutet dies, dass in einem 1-Jahreszeitraum pro Million Frauen mit Brustimplantaten etwa bei 1 Frau ALCL festgestellt wird und zum Vergleich im selben Zeitraum 2 weitere Fauen statistisch gesehen vom Blitz getroffen werden können. Es ist deshalb keine Panik angesagt. Trotzdem muss dieses Thema weiter untersucht werden, indem z.B. bei Revisionseingriffen und Kapselfibrosen regelmäßig Gewebeproben zur Gewebeuntersauchung eingesandt werden. Erschwert wird dies durch die Tatsache, dass es sich meist um Selbstzahlereingriffe handelt und dadurch zusätzliche Kosten für die Patienten entstehen.
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Andromastektomie zur Verhinderung der Gynäkomastie bei der Behandlung des Prostatakarzinoms
20.11.2012
Eine Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann) kann einen enstellenden Charakter haben und den Betroffenen zusätzlich zur Krebsbehandlung stark belasten. In den Leitlinien zur Behandlung des metastasierenden Prostatakarzinoms wird eine Hormonbehandlung zur Unterdrückung der männlichen Sexualhormone empfohlen. Die Folge dieser Behandlung in jedem Fall mit einer rasch zunehmenden Gynäkomastie verbunden.
Komplett verhindert werden kann diese Gynäkomastie aber durch eine vorbeugende Entfernung der Drüsenkörper vor der ersten Hormongabe. Dadurch entwickeln die Patienten trotz hoher Hormongaben keine Gynäkomastie. Der kaum belastende Eingriff kann gut in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
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Neue Indikationen für Botulinumtoxin
16.10.2012
Botulinumtoxin wird nicht nur zur Behandlung der Hyperhidrose und zur Faltenbehandlung eingesetzt. Es gibt auch neuere medizinische Indikationen für die Anwendung von Botulinumtoxin.
Das Präparat der Firma Allergan hat beispielsweise die Zulassung zur Behandlung der idiopathisch überaktiven Blase ("Reizblase") erhalten. Die Vorteile liegen in der langen Wirkungsdauer von etwa 6 Monaten, der hohen Effektivität und der guten Verträglichkeit. Eine weitere Behandlung mit Botulinumtoxin hat sich dagegen als wenig erfolgreich erwiesen. So hatte die Injektion von Botulinumtoxin in die Muskulatur des Magenpförtners bei adipösen Patienten keinen nennenswerten Einfluss auf die Essensaufnahme.
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Brustasymmetrien sind keine Behandlungsfehler
14.09.2012
Schönheitsoperationen ohne medizinische Indikation sind keine Heileingriffe. Gemäß BGB ist der Vertrag zwischen Chirurg und Patient ein Dienstvertrag und kein Werksvertrag. Aufgrund der Unwägbarkeiten der menschlichen Natur schuldet der Arzt also kein bestimmtes Ergebnis, sondern nur die Einhaltung des fachärztlichen Standards.
In einer aktuellen Entscheidung des OLG Naumburg (Az 1 U 88/11) hatte ein Arzt eine Brustvergrößerung durchgeführt. Danach hatten sich beide Brüste geringfügig vonenander unterschieden. Das OLG hat einen Schadensersatz des Arztes abgelehnt, da die Asymmetrie der Brüste als solche keinen Behandlungsfehler darstellt. Es hat festgestellt, dass der Arzt keinen Erfolg im Sinne von perfekter Schönheit schuldet, sondern nur die Einhaltung des fachärztlicheen Standards. Ein Behandlungsfehler wurde vom ärztlichen Gutachter vereneint. Das OLG Naumburg bestätigt damit die absolut herrschende Auffassung, dass der Arzt im Regelfall auch bei kosmetischen Eingriffen nicht für den Erfolg der Leistung einstehen muss, sondern nur für die korrekte Durchführung nach Facharztstandard.
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Genitalkorrekturen immer häufiger
22.08.2012
Korrekturoperationen an den Genitalien werden immer häufiger nachgefragt. Vor 10 Jahren war die Nachfrage noch sehr gering. Inzwischen gehören Genitalkorrekturen zu den häufigen Eingriffen zumindest in meiner Praxis
An oberster Stelle stehen bei Frauen Korrekturen der inneren Schamlippen und des Klitorismantels. Weniger häufig werden Fettabsaugungen oder Fetttransplantationen am Schamhügel, G-Punkt Augmentationen oder Vaginalstraffungen nachgefragt. Bei Männern sind die Spitzenreiter Penisvergrößerungen oder Penisverlängerungen.
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Botulinumtoxin wirkt auch bei Männern
10.07.2012
Fast alle Studien zur Wirksamkeit von Botunlinumtoxin wurden an Frauen durchgeführt. Eine neue Studie an Männern zeigt, dass Botulinumtoxin genauso wirkt und kein Unterschied zu Frauen besteht.Möglicherweise muss wegen der stärkeren Muskeln die Dosis angepaßt werden.
Auch Männer lassen zunehmen Behandlungen mit Botulinumtoxin durchführen. Aufgrund der unterschiedlichen Muskelmasse sind aber Unterschiede in der Wirkung zu erwarten. In einer Studie zu diesem Thema sprachen alle Patienten auf die Behandlung an. Die Notwendigkeit einer höheren Dosis bei Männern konnte bestätigt werden.
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Offene Rhinoplastik setzt sich bei ästhetischen Nasenkorrekturen durch
19.06.2012
Vor etwa 10 Jahren wurden ästhetische Nasenkorrektur zur Hälfte in der Offenen Technik und zur Hälfte in der geschlossenen Technik durchgeführt. Geschlossen bedeutet dabei nur Schnitte im Innen der Nase, bei der offenen Technik kommt noch ein kleiner Schnitt am Nasensteg dazu. Deses Verhältnis der OP-Techniken hat sich geändert.
Inzwischen hat sich hat sich auch bei Operateuren, die früher eher die geschlossene Technik bevorzugt haben die offene Fiorm durchgesetzt. Bei der offenen Technik kann nämlich durch die bessere Übersicht das Ergebnis der Korrektur sicherer erreicht werden.
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Keine Brustvergrößerung mehr mit Macrolane
09.05.2012
Seit 2008 wird das Hyaluronsäure-Präparat Macrolane zur Brustvergrößerung eingesetzt. Im April 2010 entschied der Hersteller Q-Med/Galderma die Zulassung für die Brustvergrößerung mit Macrolane zurückzunehmen
Laut Angaben der Firma wird die Behandlung der Brust nicht mehr empfohlen und von dem Unternehmen nicht mehr an die Ärzteschaft unterstützt. Der Grund ist, dass bei Radiologen Uneinigkeit bestehe, wie bei der Untersuchung von mit Macrolane behandelten Patienten vorzugehen sewi. Sofern Ärzte Macrolane füpr die Brustvergrößerung weiter verwenden handelt es sich um einen "Off-Labe-Use" auf eigenes Risiko. Intressant dabei ist, dass bereits 2008 von der DGPRÄC vor der Anwendung gewarnt wurde, da das Produkt zwar intensiv für Brustvergrößerungen beworben wurde, zunächst aber keine Zulassung für diese Indikation bestand.
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Wer trägt die Kosten der Entfernung der PIP-Brust-Implantate?
11.04.2012
Durch den Skandal mit den Brustimplantaten der Firma PIP wird eine gesetzliche Regelung im Sozialgesetzbuch erneut ins Blickfeld des Intresses gerückt, die bereits seit 2009 in Kraft ist. In § 52 Abs. 2 SGB V heißt es: Haben sich Versicherte eine Krankheit durch eine medizinisch nicht indizierte Maßnahme, wie z.B. eine ästhetische Operation, eine Tätowierung oder ein Piercing zugezogen, hat die Krankenkasse die Versicherten in angemessener Höhe an den Kosten zu beteiligen und das Krankengeld für die Dauer dieser Behandlung ganz oder teilweise zu versagen oder zurückzufordern.
Im Klarext heißt dies, dass in dringlichen Fällen erst einmal die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Entfernung trägt. Sie kann aber einen angemessenen Teil zurück fordern. Nach einer Übereinkunft der Spitzenverbände der Krankenkassen ist die Rückforderung gestaffelt nach der finanziellen Belastbarkeit und maximal 50% der entstadenen Kosten. Die Kosten für die Implantation neuer Implantate sind natürlich wie die Erstimplanation vom Patienten zu bezahlen.
Ob Schadenesatzansprüche gegen die Firma PIP erfolgreich sein können ist noch unklar. Möglicherweise muss der Versicherer nicht haften, da kriminelle Machenschaften im Spiel sind und die Firma PIP ist wahrscheinlich isolvent.
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Skandal um Brustimplantate der Firma PIP
06.03.2012
Seit 2009 wird eine Zunahme von Rissen in Silkon-Implantaten der Firma PIP festgestellt. Die französische Agentur für die Sicherheit von Gesundheitsprodukten (Afssaps) stellt bei einer Inspektion fest, das bei der Herstellung nicht für den medzinischen Gebrauch hergestelltes Industrie-Silikon verwendet wurde und untersagt im April 2010 den Vertrieb, die Verwendung und Vermarktung vom PIP-Brustimplantaten.
Im Dezember 2011 empfiehlt die französische Regierung allen Frauen mit PIP-Brustimplantaten, diese entfernen zu lassen. Per Interpol wird nach dem Chef der Firma PIP gefahndet. Im Januar 2012 empfehlen auch Deutschland und den Niederlanden betroffenen Frauen, sich untersuchen zu lassen und die PIP-Implantatze entfernen zu lassen. Laut WHO geben inzwischen weitere 28 Länder ähnliche Empfehlungen heraus. Am 26.01.2012 wird der Chef der Firma PIP verhaftet.
In diesem Zusammenhang stelle ich fest, dass ich niemals Silion-Implantate der Firma PIP verwendet habe. Die von mir operierten Patienten können also unbesorgt sein.
Gleichzeitige Durchführung von Brustvergrößerung und Bruststraffung erhöht Komplikationsrate
08.02.2012
Nicht selten ist die alleinige Durchführung einer Brustvergrößerung nicht ausreichend, sondern es muss gleichzeitig der Hautmantel gestrafft werden. Durch die gleichzeitige Durchführung von Bruststraffung und Brustvergrößerung erhöht sich aber wegen der größeren Wundflächen die Komplikationsrate für Wundheilungsstörungen.
Bei der Operation wird zuerst das Implantat eingesetzt und dann die Brust in narbenarmer Technik gestrafft. Das Wundheilungsrisiko ist gegenüber der alleinigen Straffung durch das Implantat erhöht. Schwere Komplikationen, die eine Entfernung des Implantates erfordern, sind jedoch selten. Eine Alternative wäre die Straffung und sekundäre Vergrößerung mit Eigenfett.
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Bruststraffung in narbenarmer Technik hat medizinische und ästhetische Vorteile
10.01.2012
Die Brustverkleinerung oder Bruststraffung wurde ursprünglich ausschließlich in Form des T-Schnitts durchgeführt. Dabei verbleibt neben der Narbe um die Brustwarze eine Narbe in Form eines auf dem Kopf stehenden T. Die sog. narbenarme Technik wurde von Claude Lassus und Madelaine Lejour eingeführt und hat mehrere Vorteile.
Bei der narbenarmen Technik resulktiert keine T-förmige Narbe, sondern nur eine Längsnarbe von der Brustwarze zur Unterbrustfalte. der horizontale Teil der Narbe in der Unterbrustfalte fehlt. da eine gerade Narbe besser heilt als ein T-Schnitt, gibt es weniger Wundheilungsstörungen. Die Form der Brust wird durch die Drüsenkorrektur kompakter und runder, so dass auch ein besseres ästhetisches Ergebnis resultiert. Die Methode ist jedoch nicht in allen Fällen durchführbar, sondern den weniger ausgeprägten Befunden vorbehalten.
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